
Was ist Histoplasmose bei Hunden?
Histoplasmose ist eine seltene, aber ernstzunehmende Pilzerkrankung bei Hunden, verursacht durch den Pilz Histoplasma capsulatum. Dieser Pilz kommt hauptsächlich in feuchter, mit Vogelkot oder Fledermauskot angereicherter Erde vor, besonders groß ist die Ansteckungsgefahr in bestimmten Regionen Nord- und Südamerikas.
Hunde infizieren sich in der Regel durch das Einatmen der Sporen, seltener durch Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt. Nach der Infektion kann sich der Pilz im Körper ausbreiten und verschiedene Organe befallen, insbesondere Lunge, Darm und Lymphknoten.
Die Erkrankung verläuft meist systemisch, also im ganzen Körper. Sie betrifft vor allem junge oder immungeschwächte Hunde. Die Histoplasmose ist nicht überall verbreitet, tritt jedoch in bestimmten geografischen Gebieten gehäuft auf. Eine frühzeitige Diagnose durch einen Tierarzt oder in einer Tierklinik ist entscheidend für den Therapieerfolg.
Erreger in Deutschland nicht endemisch
Histoplasmose ist in Deutschland nicht endemisch, das heißt, der Pilz bzw. die für die Übertragung notwendigen Erreger kommen hierzulande nicht von Natur aus vor. Hunde, die sich mit der Krankheit infiziert haben, haben sich typischerweise auf einer Reisen außerhalb Deutschlands infiziert.
Welche Symptome haben Hunde mit Histoplasmose?
Die Symptome einer Histoplasmose sind oft unspezifisch und hängen vom betroffenen Organsystem ab. Zu den häufigsten Anzeichen gehören Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Fieber und allgemeine Schwäche.
Wird vor allem die Lunge befallen, können Husten und Atemnot auftreten. Bei einer Beteiligung des Darms zeigen sich oft Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen. Vergrößerte Lymphknoten, Augenveränderungen oder Hautläsionen sind ebenfalls möglich. In fortgeschrittenen Fällen kann es zu Leber- und Milzvergrößerung oder neurologischen Symptomen kommen.
Die Symptome entwickeln sich meist schleichend, was die Diagnose erschwert. Eine tierärztliche Untersuchung mit Bluttests, Röntgen oder Gewebeproben ist zur Absicherung notwendig.
Ist Histoplasmose vom Hund auf Menschen übertragbar?
Histoplasmose selbst ist keine klassische Zoonose, das heißt, eine direkte Ansteckung von Hund auf Mensch ist äußerst unwahrscheinlich.
Menschen und Hunde infizieren sich unabhängig voneinander durch Einatmen der Pilzsporen aus der Umwelt. Ein infizierter Hund stellt in der Regel keine Gefahr für seine Halter dar, da er die Erreger nicht in infektiöser Form ausscheidet. Dennoch sollten immungeschwächte Personen vorsichtig sein, insbesondere beim Umgang mit potenziell kontaminiertem Kot oder Gewebe.
Die wichtigste Vorbeugung besteht darin, Aufenthalte in bekannten Risikogebieten mit hoher Sporenkonzentration – z. B. in Vogel- oder Fledermauskolonien – zu vermeiden. Gute Hygiene im Umgang mit erkrankten Tieren bleibt grundsätzlich empfehlenswert.
Eine direkte Übertragung durch engen Kontakt gilt aber als äußerst selten.
Welche tiermedizinischen Behandlungen gibt es bei Histoplasmose?
Die Behandlung der Histoplasmose erfolgt in der Regel mit systemischen Antimykotika, meist über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Häufig eingesetzte Wirkstoffe sind Itraconazol oder Fluconazol, in schweren Fällen auch Amphotericin B.
Die Therapie muss konsequent und unter tierärztlicher Kontrolle erfolgen, da Rückfälle möglich sind. Zusätzlich können unterstützende Maßnahmen wie Flüssigkeitstherapie, Ernährung und Entzündungshemmung notwendig sein. Die Prognose hängt stark vom Ausmaß der Erkrankung und dem Zeitpunkt der Diagnose ab.
In frühen Stadien sind die Heilungschancen gut, bei fortgeschrittener Ausbreitung oder Organbeteiligung jedoch eingeschränkt. Regelmäßige Kontrollen während der Behandlung sind wichtig, um Nebenwirkungen zu erkennen und den Heilungsverlauf zu überwachen.
Hunde Krankenversicherung
Eine Hunde-Krankenversicherung kann helfen, unerwartete Tierarztkosten für z.B. progressive Netzhautatrophie zu decken. Sie übernimmt je nach Tarif Behandlungen, Operationen und Medikamente.
Weiterführende Informationen
- AKC Canine Health Foundation: Histoplasmosis Information for Dog Owners
- CDC U.S. Centers for Disease Control and Prevention: Über Histoplasmose