
Was ist Ancylostomatidose bei Hunden?
Ancylostomatidose ist eine parasitäre Erkrankung bei Hunden, die durch Hakenwürmer der Gattung Ancylostoma verursacht wird. Diese kleinen Würmer leben im Dünndarm des Hundes und ernähren sich vom Blut der Schleimhaut. Die Erkrankung tritt weltweit auf, insbesondere in warmen und feuchten Regionen.
Sie kann sowohl junge als auch erwachsene Hunde betreffen, wobei Welpen besonders gefährdet sind. Die Würmer können erhebliche Schäden im Darm anrichten und zu Blutverlust führen. In schweren Fällen kann die Krankheit lebensbedrohlich sein. Die Infektion gilt als bedeutendes Problem im Bereich der parasitären Hundekrankheiten.
Wie und wo infiziert sich ein Hund mit Ancylostomatidose?
Hunde infizieren sich meist durch das Aufnehmen von Wurmlarven aus kontaminierter Umgebung, beispielsweise durch Erde oder Kot infizierter Tiere. Die Larven können auch aktiv die Haut, insbesondere die Pfoten oder Bauchhaut, durchdringen. Welpen können sich zudem schon im Mutterleib oder über die Muttermilch infizieren, wenn die Hündin Trägerin der Parasiten ist.
Besonders in Zwingern, Tierheimen oder öffentlichen Hundeplätzen besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko. Warme, feuchte Umgebungen begünstigen die Entwicklung der Larven im Boden. Auch das Schnüffeln oder Belecken infizierter Gegenstände oder anderer Tiere kann zur Ansteckung führen.
Welche Symptome haben Hunde mit Ancylostomatidose?
Die Symptome variieren je nach Alter, Gesundheitszustand und Befallsstärke. Typische Anzeichen sind blutiger oder dunkler Durchfall, Gewichtsverlust, Schwäche und blasse Schleimhäute aufgrund von Blutarmut. Besonders bei Welpen kann es zu schwerer Anämie und einem aufgeblähten Bauch kommen.
Auch Juckreiz oder Entzündungen an der Eintrittsstelle der Larven (z. B. Pfoten) können auftreten. Bei chronischem Verlauf sind die Symptome oft unspezifisch und können leicht übersehen werden. In schweren Fällen kann die Erkrankung unbehandelt zum Tod führen.
Welche tiermedizinischen Behandlungen gibt es bei Ancylostomatidose?
Die Behandlung erfolgt mit speziellen Wurmmitteln (Anthelminthika), die gegen Hakenwürmer wirksam sind. Diese Mittel werden meist oral verabreicht und töten die erwachsenen Würmer im Darm ab. In schweren Fällen kann eine wiederholte Gabe notwendig sein.
Bei starker Blutarmut kann zusätzlich eine unterstützende Therapie, etwa eine Bluttransfusion oder Eisenpräparate, erforderlich sein. Auch Flüssigkeitszufuhr und gegebenenfalls antibiotische Begleitbehandlung können sinnvoll sein. Nach der Behandlung sollten regelmäßige Kotuntersuchungen erfolgen, um einen erneuten Befall frühzeitig zu erkennen.
Vorbeugend empfiehlt sich eine regelmäßige Entwurmung, vor allem bei Welpen und Hündinnen vor der Geburt.
Wie lange dauert die Behandlung bei Ancylostoma caninum durchschnittlich?
Die Behandlung der Ancylostomatidose bei Hunden dauert in der Regel zwischen wenigen Tagen und zwei Wochen, abhängig vom Schweregrad der Infektion und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes. Nach der ersten Gabe eines geeigneten Wurmmittels sterben die meisten adulten Hakenwürmer innerhalb weniger Tage ab.
In vielen Fällen ist eine zweite Behandlung nach etwa 10 bis 14 Tagen notwendig, um neu geschlüpfte Würmer zu eliminieren, die bei der ersten Gabe noch im Larvenstadium waren. Begleitende Maßnahmen wie Flüssigkeits- oder Eisenzufuhr können die Erholungszeit verlängern.
Bei schweren Verläufen, insbesondere mit starker Blutarmut, kann die vollständige Genesung mehrere Wochen dauern. Regelmäßige Kotkontrollen im Anschluss helfen, die Wirksamkeit der Behandlung zu überprüfen und einen Rückfall auszuschließen.
Ist Ancylostomatidose vom Hund auf Menschen übertragbar?
Ja, Ancylostomatidose ist potenziell auf den Menschen übertragbar, insbesondere durch den Hautkontakt mit infizierter Erde. Die Larven können beim Menschen durch die Haut eindringen und sogenannte kutane Larva migrans verursachen – eine Hauterkrankung mit juckenden, wandernden Rötungen.
Eine Infektion über den Darmtrakt, wie beim Hund, ist beim Menschen jedoch selten. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, Gärtner oder barfuß gehende Personen in befallenen Gebieten.
Hygienemaßnahmen wie Händewaschen, das Vermeiden von direktem Bodenkontakt und regelmäßige Entwurmung der Haustiere können das Risiko deutlich reduzieren. Die Erkrankung ist beim Menschen meist selbstlimitierend (-> der Körper kann die Erkrankung ohne Medikamente oder andere Behandlungen selbstständig auskurieren), sollte aber dennoch ärztlich abgeklärt werden.
Hunde Krankenversicherung
Eine Hunde-Krankenversicherung kann helfen, unerwartete Tierarztkosten zu decken. Sie übernimmt je nach Tarif Behandlungen, Operationen und Medikamente.
Weiterführende Informationen
- MSD Tiergesundheit: Hakenwürmer
- Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Empfehlung der ZKBS zur Risikobewertung von Ancylostoma caninum als Spender- oder Empfängerorganismus gemäß § 5 Absatz 1 GenTSV
- KLEINTIERMEDIZIN: Vorkommen von Nematoden im Kot von Hunden in städtischen Parks und Grünanlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz