Blastomykose

Blastomykose Blastomyces dermatitidis

Was ist Blastomykose bei Hunden?

Blastomykose ist eine seltene, aber ernstzunehmende Pilzerkrankung bei Hunden, die durch den dimorphen Pilz Blastomyces dermatitidis verursacht wird. Dieser Pilz kommt hauptsächlich in feuchten, organisch reichen Böden vor, insbesondere in bestimmten Regionen Nordamerikas wie dem Mississippi- und Ohio-Tal.

Hunde infizieren sich durch das Einatmen von Pilzsporen, die sich in den Lungen ansiedeln und dort eine Infektion auslösen. Von dort aus kann sich der Erreger über das Blut- und Lymphsystem auf andere Organe wie Haut, Augen, Knochen oder das zentrale Nervensystem ausbreiten. Die Erkrankung kann akut oder chronisch verlaufen und betrifft meist Hunde mit häufigem Aufenthalt in feuchten Waldgebieten oder an Flussufern. Blastomykose ist eine systemische Mykose, das heißt, sie betrifft oft mehrere Organe gleichzeitig.

Sie wird häufig erst spät erkannt, da ihre Symptome denen anderer Krankheiten ähneln. Eine genaue Diagnose erfordert spezielle Laboruntersuchungen wie Zytologie, Kultur oder Antigentests. Eine frühzeitige Erkennung ist entscheidend für die Behandlung und Prognose.

Welche Symptome haben Hunde bei Blastomykose?

Die Symptome der Blastomykose bei Hunden sind vielfältig und hängen davon ab, welche Organe betroffen sind. Häufig beginnt die Erkrankung mit unspezifischen Anzeichen wie Fieber, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Antriebslosigkeit. Atembeschwerden wie Husten, Atemnot oder schnelle Atmung treten häufig auf, da die Lunge meist zuerst betroffen ist.

Bei Ausbreitung der Infektion können Hautveränderungen wie knotige oder nässende Hautläsionen entstehen. Auch geschwollene Lymphknoten, Lahmheit (bei Knochenbefall) oder Augensymptome wie Entzündungen, Sehstörungen oder Erblindung sind möglich. In schweren Fällen kann es zu neurologischen Ausfällen kommen, wenn das zentrale Nervensystem betroffen ist. Die Symptome entwickeln sich oft über Wochen hinweg und werden ohne Behandlung zunehmend schwerwiegender.

Aufgrund der Vielzahl möglicher Krankheitszeichen ist die Diagnose oft schwierig und erfordert gezielte Tests. Ein Verdacht sollte bei entsprechenden Symptomen und Aufenthalt in Risikogebieten immer in Betracht gezogen werden.

Ist Blastomykose beim Hund ansteckend?

Blastomykose ist nicht direkt von Hund zu Hund oder von Hund zu Mensch ansteckend.

Die Infektion entsteht ausschließlich durch das Einatmen von Sporen des Pilzes Blastomyces dermatitidis aus der Umwelt. Es besteht kein Risiko einer Ansteckung durch Kontakt mit einem erkrankten Hund, dessen Speichel, Urin oder Fell.

Auch offene Hautläsionen gelten nicht als infektiös. Theoretisch könnten Sporen in seltenen Fällen durch sehr engen Kontakt mit Wundsekreten übertragen werden, dies ist aber äußerst unwahrscheinlich. Menschen können jedoch ebenfalls an Blastomykose erkranken, wenn sie dieselbe kontaminierte Umgebung wie der Hund aufsuchen.

Daher ist bei einem erkrankten Hund ein gewisses Augenmerk auf die Wohn- und Aufenthaltsorte sinnvoll. Eine Übertragung durch den Hund selbst ist jedoch medizinisch nicht belegt. Hygiene im Umgang mit erkrankten Tieren ist trotzdem empfehlenswert. Besonders immungeschwächte Personen sollten vorsichtig sein.

Welche tiermedizinischen Behandlungen gibt es bei Blastomykose?

Die Behandlung der Blastomykose erfolgt mit systemisch wirkenden Antimykotika. In der Regel wird der Wirkstoff Itraconazol eingesetzt, in schwereren Fällen auch Amphotericin B, oft in Kombination. Die Therapie dauert mehrere Wochen bis Monate und muss konsequent durchgeführt werden.

Erste Behandlungserfolge zeigen sich meist nach einigen Wochen, eine vollständige Genesung kann jedoch viel Zeit in Anspruch nehmen. In einigen Fällen ist eine unterstützende Behandlung mit Schmerzmitteln, Entzündungshemmern oder Infusionen notwendig. Bei Augenbeteiligung kann eine operative Entfernung eines Auges nötig sein, wenn keine Heilung möglich ist. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen während der Therapie sind unerlässlich, um den Verlauf zu überwachen und Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.

Die Prognose hängt stark vom Zeitpunkt der Diagnose und dem Ausmaß der Erkrankung ab. Frühzeitig behandelte Hunde haben gute Heilungschancen. Bei fortgeschrittenen systemischen Infektionen ist die Prognose vorsichtig bis ungünstig.

Welche Hunderassen sind häufiger von Blastomykose betroffen?

Grundsätzlich kann jeder Hund an Blastomykose erkranken, jedoch sind bestimmte Rassen häufiger betroffen. Vor allem große, aktive Hunde mit viel Aufenthalt im Freien, wie Labrador Retriever, Golden Retriever, Dobermänner oder Schäferhunde, sind überproportional häufig erkrankt. Diese Tiere haben oft intensiven Kontakt mit Waldböden, feuchtem Laub oder Flussufern – den typischen Lebensräumen des Pilzes.

Rüden sind etwas häufiger betroffen als Hündinnen, vermutlich aufgrund ihres häufigeren und weiteren Bewegungsverhaltens im Freien. Auch Hunde im mittleren Alter erkranken häufiger als sehr junge oder alte Tiere. Die Rassedisposition ist wahrscheinlich eher durch das Verhalten und den Lebensstil als durch genetische Faktoren bedingt.

Hunde, die in endemischen Regionen (räumlich begrenzte Gebiete, in denen die Pilze bzw. deren Sporen vorkommen) leben oder regelmäßig dorthin reisen, haben ein deutlich höheres Risiko. Eine besondere Empfänglichkeit bestimmter Rassen ist bislang nicht eindeutig wissenschaftlich belegt. Vorsorge und Beobachtung sind bei Risikohunden besonders wichtig.

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