
Herkunft Großer Münsterländer
Im mittelalterlichen Habichtshund ist der Vorfahr des Großen Münsterländer Hundes zu suchen. Außerdem ist er mit dem Epagneul Francais verwandt.
In Deutschland ist er in der Gegend um Münster gezüchtet worden. Er wird von der FCI unter der Nummer 118 als eigenständige Rasse anerkannt.
Welche Krankheiten sind bei Großer Münsterländern häufig?
- Hüftgelenksdysplasie (HD): Diese Erkrankung betrifft das Hüftgelenk und kann zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Arthrose führen. Seriöse Züchter lassen ihre Zuchttiere auf HD röntgen und schließen betroffene Tiere aus der Zucht aus.
- Epilepsie: In einigen Linien kann eine genetisch bedingte Epilepsie auftreten. Die Anfälle beginnen meist im jungen Erwachsenenalter und lassen sich medikamentös behandeln, aber nicht heilen.
- Augenerkrankungen: Dazu zählen unter anderem Progressive Retinaatrophie (PRA) und Katarakte. Diese Erkrankungen führen allmählich zur Erblindung, verlaufen aber schmerzfrei.
- Ohrentzündungen: Durch die hängenden Ohren und die Neigung zu Feuchtigkeit (z. B. bei der Jagd oder beim Schwimmen) kommt es bei manchen Hunden häufiger zu entzündeten Gehörgängen. Regelmäßige Ohrenpflege hilft, dem vorzubeugen.
- Haut- und Fellprobleme: Gelegentlich treten Allergien oder Hautreizungen auf, insbesondere bei ungeeigneter Fütterung oder mangelnder Fellpflege nach dem Aufenthalt im Freien.
Größe
Der Große Münsterländer Rüde erreicht eine Höhe von 60 bis 65 cm und die Hündin wird 58 bis 63 cm groß. Der Hund erreicht ein Gewicht von ca. 30 kg.
Aussehen
Das Fell des Großen Münsterländer ist lang und dicht, aber nicht lockig. Er ist weiß mit schwarzen Abzeichen oder Platten, auch schwarz mit geschimmelten Markierungen. Der schwarze Kopf kann eine weiße Blesse haben. Er hat ziemlich breite, hoch angesetzte, herabhängende Ohren.
Wesen
Er wurde als Schäferhund oder Jagdhund eingesetzt. Meist war er ein guter Haushund in der Gegend um Münster.
Ist der Große Münsterländer ein guter Familienhund?
Ja. Ein Großer Münsterländer kann ein guter Familienhund sein, wenn seine Bedürfnisse nach Bewegung und geistiger Auslastung erfüllt werden. Er gilt als freundlich, menschenbezogen und kinderlieb, sofern er gut sozialisiert ist. Durch seine enge Bindung an seine Bezugspersonen eignet er sich besonders für aktive Familien, die ihn in den Alltag einbinden.
Wichtig ist ein konsequenter, aber liebevoller Umgang. In einer ruhigen, sportlichen Familie mit ausreichend Zeit fühlt er sich besonders wohl. Seine Jagdleidenschaft sollte jedoch berücksichtigt und kontrolliert werden.
Ist ein Münsterländer ein Anfängerhund?
Jain. Ein Großer Münsterländer ist nur bedingt für Anfänger geeignet. Zwar ist er lernfreudig, menschenbezogen und kooperativ, aber er hat einen ausgeprägten Jagdtrieb und benötigt eine konsequente Führung.
Unerfahrene Halter könnten Schwierigkeiten haben, ihm die nötige Auslastung und Erziehung zu bieten. Wer als Anfänger bereit ist, eine Hundeschule zu besuchen und sich intensiv mit Hundetraining auseinanderzusetzen, kann mit Unterstützung auch als Einsteiger gut mit ihm zurechtkommen.
Besonders wichtig ist eine frühe Sozialisierung und klare Alltagsstruktur. Er eignet sich eher für ambitionierte Anfänger mit viel Zeit und Interesse an Hundearbeit.
Wie viel Auslauf braucht ein Münsterländer?
Ein Großer Münsterländer benötigt sehr viel Auslauf und Beschäftigung. Tägliche lange Spaziergänge, kombiniert mit Apportierarbeit (z.B. Dog-Frisbee), Fährtensuche (Mantrailing) oder anderen Aktivitäten, sind für sein Wohlbefinden essenziell.
Mindestens zwei Stunden aktive Bewegung pro Tag gelten als Richtwert, idealerweise ergänzt durch geistige Auslastung. Er eignet sich gut für sportliche Menschen, die gern wandern, joggen oder Hundesport betreiben. Ohne ausreichende Beschäftigung kann er schnell unterfordert und unausgeglichen werden. Auch im Haus möchte er in den Familienalltag integriert sein.
Was ist der Unterschied zwischen einem Großen und einem Kleinen Münsterländer?
Der Hauptunterschied liegt in der Größe, im Ursprung und teilweise im Temperament. Der Große Münsterländer ist kräftiger gebaut, größer und stammt ursprünglich aus dem schwarz-weißen Schlag des Deutschen Langhaar.
Der Kleine Münsterländer ist etwas kompakter, meist braun-weiß und wurde aus Spaniel-ähnlichen Vorfahren gezüchtet. Beide Rassen sind vielseitige Jagdhunde, unterscheiden sich aber leicht in ihren jagdlichen Schwerpunkten: Der Große gilt als etwas ruhiger, der Kleine als lebhafter.
In der Haltung sind sie ähnlich anspruchsvoll und brauchen viel Bewegung, Beschäftigung und engen Familienanschluss. Beide sind nicht nur äußerlich, sondern auch in ihrem Wesen jeweils eigenständig zu betrachten.