Was ist Neuroaxonale Dystrophie beim Hund?
Neuroaxonale Dystrophie (NAD) ist eine seltene, genetisch bedingte Erkrankung des Nervensystems bei Hunden. Sie zählt zu den sogenannten neurodegenerativen Erkrankungen und betrifft die Nervenzellen sowie deren Fortsätze (Axone).
Durch eine fehlerhafte Entwicklung und Funktion der Nervenzellen kommt es zu einer fortschreitenden Schädigung des zentralen Nervensystems. Die Krankheit beginnt meist im jungen Alter, häufig bereits in den ersten Lebensmonaten.
Betroffene Hunde zeigen Bewegungsstörungen, Gleichgewichtsschwächen, Muskelzittern und Verhaltensauffälligkeiten. Der Krankheitsverlauf ist in der Regel fortschreitend und endet häufig mit dem frühen Tod des Tieres.
Welche Ursache hat Neuroaxonale Dystrophie (NAD) beim Hund?
Die Ursache der Neuroaxonalen Dystrophie liegt in einem erblichen Gendefekt, der eine fehlerhafte Entwicklung oder Funktion bestimmter Proteine im Nervensystem verursacht. Dadurch werden Axone und Synapsen in Gehirn und Rückenmark geschädigt.
Die Krankheit wird autosomal-rezessiv vererbt, was bedeutet, dass beide Elterntiere Träger des fehlerhaften Gens sein müssen, damit ein Welpe erkrankt. Die betroffenen Nervenzellen zeigen unter dem Mikroskop charakteristische Schwellungen (sogenannte spheroid bodies), die als typisches Merkmal der NAD gelten. Die genetischen Veränderungen können je nach Hunderasse unterschiedlich sein.
Wie behandelt ein Tierarzt, eine Tierklinik eine Neuroaxonale Dystrophie bei Hunden?
Eine ursächliche Behandlung der Neuroaxonalen Dystrophie ist bisher nicht möglich. Die Erkrankung gilt als unheilbar. Tierärztliche Maßnahmen konzentrieren sich daher auf die symptomatische Therapie, um die Lebensqualität des Hundes möglichst lange zu erhalten.
Dazu gehören Schmerzbehandlung, unterstützende Physiotherapie und in manchen Fällen die Gabe beruhigender oder krampflösender Medikamente.
Dennoch schreitet die Krankheit meist unaufhaltsam fort. Sobald der Leidensdruck für das Tier zu hoch wird und die Lebensqualität stark eingeschränkt ist, kann eine Euthanasie als letzter Schritt notwendig werden.
Welche Hunderassen sind besonders häufig von Neuroaxonaler Dystrophie betroffen?
Neuroaxonale Dystrophie tritt vor allem bei bestimmten Rassen gehäuft auf. Besonders betroffen sind Rottweiler, Papillons, Labradore, Jack Russell Terrier und Collies. Bei diesen Rassen wurden genetische Mutationen identifiziert, die mit NAD in Verbindung stehen.
In einigen Fällen stehen genetische Tests zur Verfügung, mit denen Züchter Trägertiere identifizieren können. Eine gezielte Zuchtstrategie unter Berücksichtigung solcher Tests kann helfen, die Verbreitung der Krankheit einzudämmen. Der frühzeitige Ausschluss von Trägertieren aus der Zucht ist entscheidend für die Vorbeugung weiterer Krankheitsfälle.
Hunde Krankenversicherung
Eine Hunde-Krankenversicherung kann helfen, unerwartete Tierarztkosten zu decken. Sie übernimmt je nach Tarif Behandlungen, Operationen und Medikamente.