Hunde Afterzehe Wolfskralle

Hunde Afterzehe / Wolfskralle

Was ist eine Hunde-Afterzehe?

Die Afterzehe, auch Wolfskralle genannt, ist eine zusätzliche Zehe, die sich an der Innenseite der Hundebeine befindet. Sie kann an den Vorder- oder Hinterbeinen auftreten, wobei sie an den Vorderbeinen häufiger vorkommt.

In den meisten Fällen hat sie keinen direkten Bodenkontakt und wird daher beim Laufen nicht abgenutzt. Die Wolfskralle kann entweder vollständig mit Knochen verbunden sein oder nur durch Haut und Bindegewebe am Bein hängen. Während sie bei einigen Hunden funktional ist, hat sie bei anderen keine besondere Aufgabe.

Warum nennt man die Afterzehe auch Wolfskralle?

Die Bezeichnung „Wolfskralle“ stammt aus der Zeit, als man glaubte, dass diese zusätzliche Zehe ein Überbleibsel der Evolution sei und Wölfe eine ähnliche Struktur besitzen. Tatsächlich haben einige Wildtiere, darunter Wölfe, rudimentäre Afterkrallen, die ihnen zusätzlichen Halt auf unebenem Terrain geben können.

Der Begriff wird auch verwendet, weil die Wolfskralle oft ein eher klauenartiges Aussehen hat. In manchen Sprachen gibt es ebenfalls Bezeichnungen, die auf die wilde Abstammung des Hundes hinweisen. Trotz ihres Namens hat die Wolfskralle in den meisten Fällen keine wesentliche Funktion mehr.

Welche Hunderassen haben eine Afterkralle?

Viele Hunderassen besitzen Afterkrallen an den Vorderbeinen, während sie an den Hinterbeinen seltener vorkommen. Besonders bekannt für doppelte Afterkrallen an den Hinterbeinen sind Rassen wie der Beauceron, Briard und Pyrenäenberghund. Auch einige Hüte- und Herdenschutzhunde, wie der Anatolische Hirtenhund, weisen diese zusätzliche Kralle auf. Bei anderen Rassen, darunter Labrador Retriever oder Deutsche Schäferhunde, kommt die Afterkralle seltener vor oder wurde durch Zucht zurückgebildet. Die genetische Veranlagung spielt eine große Rolle dabei, ob ein Hund Afterkrallen entwickelt.

Warum entfernt man die Wolfskralle?

Die Wolfskralle wird oft entfernt, wenn sie nur lose mit Haut und Bindegewebe am Bein befestigt ist, da sie dann leicht einreißen oder hängen bleiben kann. Dies kann zu schmerzhaften Verletzungen und Infektionen führen.

In einigen Ländern ist das Entfernen der Afterkralle jedoch nur aus medizinischen Gründen erlaubt, da es als unnötiger kosmetischer Eingriff gilt. Bei Arbeitshunden kann das Entfernen sinnvoll sein, wenn die Kralle im Gelände oft verletzt wird. Falls die Wolfskralle gut verwachsen und funktional ist, bleibt sie in der Regel erhalten.

Warum haben manche Hunde hinten keine Wolfskralle?

Nicht alle Hunde haben eine Wolfskralle an den Hinterbeinen, da diese Zehe durch die Zucht bei vielen Hunderassen zurückgebildet wurde. Während einige Rassen, insbesondere Herdenschutzhunde, genetisch bedingt doppelte Afterkrallen haben, fehlt sie bei anderen vollständig. Evolutionär gesehen ist die Wolfskralle an den Hinterbeinen oft nicht mehr notwendig, weshalb sie sich bei vielen Hunden nicht mehr ausbildet.

Zudem haben Züchter durch gezielte Selektion dazu beigetragen, dass sich diese Struktur bei manchen Rassen nicht mehr zeigt. Ob ein Hund eine Afterkralle hat oder nicht, hängt also von seiner genetischen Veranlagung ab.

Wie entfernt ein Tierarzt die Wolfskralle bei Hunden?

Die Entfernung der Afterzehe bzw. der Wolfskralle erfolgt im Rahmen einer Operation – zum Beispiel in einer Tierklinik – unter sterilen Bedingungen und meist unter Narkose oder örtlicher Betäubung. Bei Welpen bis zu einem Alter von wenigen Tagen wird der Eingriff oft ohne Betäubung durchgeführt, da die Nerven und Blutgefäße noch nicht vollständig ausgebildet sind. Bei älteren Hunden wird die Kralle mitsamt der knöchernen oder bindegewebigen Verbindung chirurgisch entfernt.

Anschließend wird die Wunde vernäht oder mit Hautkleber verschlossen und verbunden. Nach dem Eingriff erhält der Hund Schmerzmittel und muss die betroffene Stelle einige Tage schonen. In den meisten Fällen heilt die Wunde schnell, solange sie sauber gehalten und nicht belastet wird.