Was ist Histiozytose bei Hunden?
Histiozytose ist eine seltene Erkrankung des Immunsystems bei Hunden, bei der sich sogenannte Histiozyten – eine Form von Immunzellen – unkontrolliert vermehren.
Es gibt zwei Hauptformen: die kutane Histiozytose (vorwiegend auf die Haut begrenzt) und die systemische Histiozytose, bei der innere Organe betroffen sind. Eine besonders aggressive Variante ist die maligne Histiozytose, die als bösartige Form gilt und oft rasch fortschreitet. Die Erkrankung beeinträchtigt die Funktion von Organen und Geweben und kann tödlich verlaufen.
Welche Ursachen führen zu Histiozytose beim Hund?
Die genaue Ursache der Histiozytose ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass eine genetische Veranlagung eine wesentliche Rolle spielt, insbesondere bei bestimmten Rassen. Bei der malignen Form handelt es sich um einen Tumor der Histiozyten, also eine Krebserkrankung.
Die kutane und systemische Histiozytose gelten als immunvermittelte Erkrankungen, bei denen eine Fehlregulation des Immunsystems die unkontrollierte Zellvermehrung auslöst. Umweltfaktoren scheinen nur eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Welche Symptome treten bei Hunde Histiozytose auf?
Die Symptome variieren je nach Form der Erkrankung. Bei kutaner Histiozytose zeigen sich meist mehrere knotige Hautveränderungen, die oft entzündlich sind. Die systemische Form verursacht Allgemeinsymptome wie Fieber, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit sowie Schwellungen an Lymphknoten oder inneren Organen.
Bei maligner Histiozytose treten schnell fortschreitende Symptome wie Atemnot, Husten, Lahmheit oder neurologische Ausfälle auf, je nachdem, welche Organe betroffen sind. In allen Formen kann die Erkrankung schwerwiegend verlaufen.
Wie behandelt ein Tierarzt, eine Tierklinik Histiozytose bei Hunden?
Die Behandlung richtet sich nach der Form der Histiozytose. Bei kutaner Histiozytose kann eine Therapie mit immunsuppressiven Medikamenten wie Kortikosteroiden oder Cyclosporin helfen. Die systemische Form spricht nur selten dauerhaft auf Medikamente an und ist schwer therapierbar.
Bei malignen Verläufen kommen Chemotherapie oder Immuntherapie zum Einsatz, jedoch ist die Prognose meist ungünstig. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um die Lebensqualität des Hundes so lange wie möglich zu erhalten.
Welche Hunderassen sind häufiger von Histiozytose betroffen
Bestimmte Rassen zeigen eine deutlich erhöhte Anfälligkeit für Histiozytose. Besonders häufig betroffen sind Bernhardiner, Flat-Coated Retriever und Rottweiler.
Bei diesen Rassen wird vermutet, dass genetische Faktoren maßgeblich zur Krankheitsentstehung beitragen. Auch Golden Retriever, Labrador Retriever und Shelties wurden vereinzelt mit Histiozytose diagnostiziert. In Zuchtlinien mit bekannten Krankheitsfällen ist besondere Vorsicht geboten, weshalb genetische Beratung für Züchter empfohlen wird.
Hunde Krankenversicherung
Eine Hunde-Krankenversicherung kann helfen, unerwartete Tierarztkosten zu decken. Sie übernimmt je nach Tarif Behandlungen, Operationen und Medikamente.